Gravel Worlds in Luxemburg: Hitze, Höhenmeter und harte Einzelkämpfe beim Premierenrennen

Vianden – Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 30 Grad fand am Samstag, den 21.06.2025,  erstmals das Gravel Worlds Rennen in Vianden statt. Die Premiere lockte ein stark besetztes, internationales Starterfeld nach Luxemburg – insbesondere viele Fahrerinnen und Fahrer aus Belgien und den Niederlanden sowie zahlreiche Profis prägten das Teilnehmerfeld. Gefahren wurden zwei Distanzen: 70 Kilometer mit rund 1.200 Höhenmetern sowie die volle Distanz über 115 Kilometer mit etwa 2.000 Höhenmetern. Nur auf der Langdistanz bestand die Möglichkeit, sich für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Mit dabei: Christopher Schuh auf der Kurzdistanz und Sebastian Hohenstein (beide RSG Ansbach/Team Radhaus) auf der langen Strecke. Der Rennstart hatte es in sich: Direkt nach dem Startschuss ging es ohne Einrollphase in einen über zehn Kilometer langen Anstieg mit Steigungen von bis zu 20 Prozent. Diese harte Eröffnung prägte das Rennen von Anfang an. Bereits hier zog sich das Feld deutlich auseinander – taktisches Gruppenfahren war kaum möglich. Die Strecke erwies sich als extrem selektiv. Nach dem Auftakt in Luxemburg folgte ein anspruchsvoller Downhill auf losem Schotter, gefolgt von schmalen, verwinkelten Wegen entlang des Flusses Our. Nach etwa 23 Kilometern wechselte die Strecke dann auf die deutsche Seite. Dort warteten weitere Höhenmeter, MTB-ähnliche Trails, ruppige Abfahrten, Schlammpassagen und sogar Flussdurchquerungen – technisch höchst anspruchsvoll und kräftezehrend. Christopher Schuh bewältigte die 70-Kilometer-Strecke mit zwei luxemburgischen und einer deutschen Runde souverän und erreichte im gut besetzten Feld einen starken 9. Platz in der Gesamtwertung. Sebastian Hohenstein stellte sich der vollen Distanz mit drei luxemburgischen und zwei deutschen Runden. Bei rund 4,5 Stunden Fahrzeit fehlten ihm am Ende weniger als 18 Minuten zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft – dennoch eine respektable Leistung angesichts der Bedingungen und der hochklassigen Konkurrenz.Die staubige Strecke, die extreme Hitze und die fehlenden taktischen Elemente machten das Rennen zu einem echten Härtetest. Die Premiere der Gravel Worlds in Vianden bot ein forderndes Format mit internationalem Flair – und ein Erlebnis, das den Fahrern noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.
Fotos: Schwager

v.l. Sebastian Hohenstein und Christopher Schuh

Sebastian Hohenstein (vorne) auf dem Gravel-Trail