Um Zentimeter am Podestplatz vorbei
Die Deutschen Bergmeisterschaften mit einer Wertung zur Radbundesliga für die Junioren und Frauen fanden am letzten Wochenende in Wenholthausen/Sauerland statt. Die schwere Rundstrecke (12,2 km) überraschte alle Starter die noch nie im Sauerland am Start gewesen waren, da in jeder Runde fast 200 Höhenmeter zu meistern waren. Die Frauenklasse hatte 6 Runden (73,2 km) zu absolvieren und schon in Runde 2 trennte sich die „Spreu vom Weizen“, als sich 24 Sportlerinnen vom zersplitternden Restfeld absetzten. In der Spitzengruppe befand sich auch die gut aufgelegte Ricarda Bauernfeind von der RSG Ansbach. In der 4. Runde setzte sich die Nationalfahrerin Gudrun Stock (maxx-solar Lind) ab und gut abgeschirmt von 2 weiteren Teamkameradinnen hielt sie sich die fünfköpfige Verfolgergruppe mit Ricarda Bauernfeind vom Leibe und wurde Deutsche Bergmeisterin. Im Schlussspurt der Verfolgerinnen wurde Ricarda Bauernfeind nur um wenige Zentimeter auf Platz 4 verwiesen, was die Freude am tollen Ergebnis in dieser rennarmen Corona-Zeit aber nur kurzfristig trübte. Mit diesem Erfolg eroberte Ricarda wieder das Führungstrikot in der Nachwuchswertung der Frauen-Radbundesliga 2020, welches sie bereits in 2019 bis zum Ende der BL-Wertung tragen durfte. Die Junioren mit Marco Brenner und Maximilian Lenz von der RSG Ansbach hatten 8 Runden (97,6 km) zu absolvieren. Auch hier waren nach 2 Runden nur noch 60 der 130 Fahrer aussichtsreich in Front des Rennens. Nach 50 km gelang es Ole Theiler (Rose Team) sich abzusetzen und bei Kilometer 70 schlossen weitere 5 Fahrer zu ihm auf, während Marco Brenner in der Verfolgergruppe verzweifelte, weil sobald er das Tempo verschärfte alle Begleiter am „Hinterrad klebten“, während bei anderen Angreifern alle nur zu ihm schauten (das Los aller Favoriten). Prima hielt sich der Ansbacher Maximilian Lenz, der erst auf den letzten Kilometern seine Begleiter ziehen lassen musste und sich auf Rang 44 platzierte. Sieger wurde der Nationalkaderfahrer Moritz Kretschy (Juniorteam Schwalbe Sachsen). Marco Brenner sprintete an der Schlusssteigung noch auf den 9. Gesamtplatz und führt deshalb weiterhin souverän in der Bundesliga-Gesamtwertung 2020.
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